Armenien hat am 11. Febraur 2023, fünf Tage nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei eine Ladung humanitärer Hilfsgüter ins Nachbarland entsandt. Diese wurden über die Landgrenze an ihren Bestimmungsprt transportiert. Es soll sich um Lastwagen mit 100 Tonnen Lebensmitteln, Medikamenten, Wasser und anderen Nothilfepaketen handeln, teilte Wahan Unanjan, Sprecher des armenischen Außenministeriums, mit. Demnach passierten die Fahrzeuge die Margara-Brücke an der gemeinsamen Staatsgrenze und begaben sich in die Stadt Adiyaman. Vor einigen Tagen flog ein 27-köpfiges Rettungsteam von Armenien in die Türkei.
Der Grenzübergang zwischen beiden Ländern wurde zuletzt vor 35 Jahren im Dezember 1988 kurzfristig geöffnet. Damals eilten die türkischen Hilfsgüter in die nordarmenische Stadt Spitak zur Hilfe, die von einem zerstörerischen Erdbeben erschüttert wurde.
Serdar Kılıç, Sondergesandter Ankaras für die Normalisierung der armenisch-türkischen Beziehungen, dankte in einem Tweet dem armenischen Sondergesandten und dem stellvertretenden Sprecher des armenischen Parlaments Ruben Rubinyan sowie dem stellvertretenden Außenminister Vahan Kostanjan für die Hilfe. “Ich werde mich immer an die Unterstützung des armenischen Volkes erinnern, die das Ziel hat, das Leid unserer Bevölkerung in der Erdbebenregion zu lindern”, schrieb Kılıç.
Die humanitäre Aktion der armenischen Seite kann als ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen beider Länder gesehen werden.
Erdbeben der Stärke 7,7 und 7,6 erschütterten am 6. Februar 2023 um 04:17 Uhr Ortszeit im Abstand von 9 Stunden die Provinz Kahramanmarasch im Südosten der Türkei. Die Erschütterungen, denen Hunderte von Nachbeben folgten, waren in 10 Provinzen des Landes und in den Nachbarländern, unter anderem auch Syrien, zu spüren. Nach den neuesten Zahlen sind in der Türkei mehr als 32.000 Menschen gestorben. Es gibt über 80.000 Verletzte.