Am 17. Dezember 2022 unterzeichneten die Staats- und Regierungschefs von Aserbaidschan, Georgien, Rumänien und Ungarn ein Abkommen über die Lieferung von Ökostrom aus Aserbaidschan nach Europa. Bei der Zeremonie war auch die EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen anwesend. Demnach soll in wenigen Jahren ein Unterwasserstromkabel mit einer Gesamtlänge von 1100 Kilometer und einer Leistung von 1000 Megawatt durch das Schwarze Meer gelegt werden. Der Ausgangspunkt sind die Offshore-Windparks im aserbaidschanischen Teil des Kaspischen Meeres. Mit diesem ambitionierten Projekt anvisiert Europa, angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine energiepolitisch von Russland unabhängig zu sein und den Anteil erneuerbarer Energien künftig weiter zu erhöhen.
Durch dieses vielversprechende Vorhaben wird Aserbaidschan, das Europa seit vielen Jahren über die Baku-Tiflis-Ceyhan-, Baku-Tiflis-Erzurum Pipelines und seit Ende 2020 über die TAP-Pipeline zuverlässig mit Öl und Gas versorgt, zu einem Schlüsselpartner bei der Sicherung der energetischen Sicherheit Europas. Außerdem bietet dieses Projekt für Georgien hervorragende Chancen, sich zu einem Stromdrehkreuz zu etablieren und dadurch stärker in den EU-Binnenmarkt zu integrieren.