Sehr geehrte Damen und Herren,
Das Deutsch-Aserbaidschanische Kulturhaus e.V. in Köln wendet sich mit diesem Schreiben an alle Medienschaffenden und Menschenrechtler der Bundesrepublik Deutschland sowie an politische Fraktionen des Deutschen Bundestages wegen der brutalen Misshandlung eines aserbaidschanischen Soldaten durch Armenier.
Am 11. April meldete das Verteidigungsministerium Aserbaidschans, dass sich zwei Soldaten der aserbaidschanischen Armee am 10. April bei ungünstigen Wetterbedingungen am Grenzabschnitt zwischen der Autonomen Republik Nachitschewan und der Republik Armenien verirrt und die Staatsgrenze zu Armenien passiert hätten. Dort seien Sie von den armenischen Zivilisten gefasst und an Sicherheitsorgane des Landes übergeben worden. Am 13. April kursierten in sozialen Medien Armeniens die Foto- und Videoaufnahmen, die die brutale und unmenschliche Behandlung eines der gefangen genommenen Soldaten, nämlich Hussein Achundow (geb. 2003) zeigten, dessen Gesicht voll blutgeschmiert war. Beide Soldaten sind derzeit in einem Jerewaner Gefängnis eingesperrt. Gegen einen hat die armenische Justiz mittlerweile in aller Eile eine erfundene Anklage erhoben und bereitet diesbezüglich einen Schauprozess vor.
Das Deutsch-Aserbaidschanische Kulturhaus e.V., eine der größten Gemeindeorganisationen der in Deutschland lebenden Aserbaidschaner verurteilt die Folterung des Militärangehörigen Aserbaidschans auf das Schärfste und bezeichnet diese als einen menschenunwürdigen Akt durch Armenier. Fassungslos macht insbesondere die Tatsache, dass Hussein nicht durch armenische Militärs, sondern durch armenische Zivilisten brutal geschlagen und gequält wurde. Er und sein Kamerad waren unbewaffnet und haben bei der Festnahme keinen Widerstand geleistet. Dennoch machen die armenische Regierung bzw. Justizbehörden aus diesem Fall eine öffentlichkeitswirksame Schmutzkampagne, um diese zu verklagen.
In einer Zeit, in der unter anderem durch westliche Bemühungen die Friedensverhandlungen zwischen Armenien und Aserbaidschan durchgeführt werden, sinken die Chancen auf eine baldige Beendigung der Feindseligkeiten zwischen beiden Ländern durch derartige Handlungen der armenischen Seite. Wir appellieren an alle Medienschaffenden, Menschenrechtsorganisationen Deutschlands, aber auch an alle Fraktionen in Deutschen Bundestag, Armenien für die oben geschilderte grausame Aktion zu verurteilen und alle den laufenden Friedensprozess in Frage stellenden Provokationen zu unterlassen. Aserbaidschanische Soldaten haben kein Verbrechen begangen und müssen sofort und ohne Vorbedingungen freigelassen werden. Die politisch-militärische Führung Armeniens dreht gefährlich an der Eskalationsspirale und trägt eine direkte Verantwortung für eine weitere Verschlechterung der sicherheitspolitischen Lage in der Region. Einer solchen Entwicklung muss entschieden entgegengetreten werden.
Im Namen aller Mitglieder des Deutsch-Aserbaidschanischen Kulturhauses e.V.
Altay Rustamli
Vorstandsvorsitzender