„Am 27. Januar um 08:30 Uhr Ortszeit wurde die Botschaft der Republik Aserbaidschan in der iranischen Hauptstadt Teheran von einem bisher unbekannten bewaffneten Mann attackiert“ berichtete das Außenministerium in Baku. Der Angreifer, der mit einer Kalaschnikow-Sturmgewehr bewaffnet war, durchbrach den Wachposten neben der Außentür und tötete Orchan Askerow, den Sicherheitschef der Botschaft, bevor er von einem anderen Botschaftsmitarbeiter überwältigt werden konnte. Der Täter wurde mittlerweile festgenommen.
Der Staatssicherheitsdienst Aserbaidschans hat im Zusammenhang mit dem Anschlag ein Strafverfahren eingeleitet. Den Schilderungen des Polizeichefs Teherans zufolge handelt es sich beim Angreifer um einen Einzeltäter, der angeblich mit seinen Kindern das Botschaftsgebäude betrat und nach „persönlichen und familiären Motiven“ gehandelt hätte. Diese Behauptungen wurden jedoch kurze Zeit später durch Aufnahmen der Überwachungskamera widerlegt. Es waren keine Kinder in Begleitung zu sehen, und der Eindringling war anscheinend vom Ziel getragen, möglichst viele Botschaftsmitarbeiter zu ermorden. Die wohl hastig und bewusst verbreiteten Falschaussagen der iranischen Offiziellen deuten darauf hin, dass die iranischen Geheimdienstorgane mit hoher Wahrscheinlichkeit in diesen Zwischenfall direkt verwickelt sind. Die Beziehungen zwischen Aserbaidschan und dem Iran befinden sich in einem historischen Tiefpunkt und bekommen durch diesen Anschlag noch weitere Risse.
Das Außenministerium in Baku verlangte in einem Statement von der iranischen Seite, den Fall gründlich zu untersuchen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Zudem kündigte man aus Sicherheitsgründen die baldige Evakuierung sämtlicher Botschaftsmitarbeiter aus Teheran an. Die diplomatischen Vertretungen der Türkei, Ukraine, USA, Großbritannien, Frankreich, Israel, Slowakei etc. sowie des Europarates in Aserbaidschan haben den blutigen Angriff scharf verurteilt.