Aserbaidschan fordert Entschädigung von Armenien

Am 18. Januar 2023 leitete Aserbaidschan das erste bisher bekannte zwischenstaatliche Schiedsverfahren im Rahmen des Berner Übereinkommens über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume ein. Ziel dieses historischen Verfahrens ist es, Armenien für die großflächige Zerstörung der Umwelt und der biologischen Vielfalt während der fast 30-jährigen Besatzung der international anerkannten Territorien Aserbaidschans vor Gericht zu bringen.

Der Bericht wurde vom Pressedienst des aserbaidschanischen Außenministeriums veröffentlicht.

In der Erklärung heißt es unter anderem: Aserbaidschan, das seine Gebiete im Jahr 2020 von der Besatzung befreit hat, hat sämtliche Beweise gesammelt, die auf die vorsätzliche Vernichtung der Umwelt durch Armenien hinweisen. Die Zerstörungen haben dem natürlichen Lebensraum und der Existenz von vielen Arten in der Region einen enormen Schaden zugefügt, was wiederum zu einer Verringerung der natürlichen Ressourcen und zum Verschwinden der biologischen Vielfalt geführt hat. Die massive Abholzung der Wälder und die Verschmutzung von Flächen, die vor der Besatzung Naturschutzgebiete waren, durch illegale Bau- und Bergbauaktivitäten haben dazu geführt, dass in Aserbaidschan mehr als 500 Arten von Wildtieren vom Aussterben bedroht sind.

Im Jahr 2022 stellte das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) fest, dass “besonders schutzbedürftige und wertvolle Wälder” in den Territorien Aserbaidschans während der armenischen Besatzungszeit nicht geschützt wurden. Es gibt unwiderlegbare Belege für die weit verbreitete Vernichtung von Siedlungen und die Abholzung von Wäldern für den Bau des Wasserkraftwerks Galatscha und für die Ausbeutung der Felder Tschardagli und Demirli-1 in Latschin.

UNEP wies in seinem Bericht außerdem darauf hin, dass die von Armenien initiierten illegalen Bergbauaktivitäten eine chemische Verschmutzung des Wassers, des Bodens, der Flora und Fauna ausgelöst, das Sterben von Hunderten von Fischen im Fluss Ochtschutschaj verursacht und eine Reihe geschützter Fisch- und Amphibienarten gefährdet hätten.

Im Rahmen des Schiedsverfahrens fordert nun Aserbaidschan, dass Armenien alle laufenden Verstöße gegen die Berner Konvention einstellt und Aserbaidschan für Umweltschäden in den ehemals besetzten Gebieten vollständig entschädigt”, so das aserbaidschanische Außenministerium in der Erklärung.

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